Manche nennen es eine Männer-Zusammenkunft, andere die Brüderversammlung – am Samstag, den 30. Juni fand diese erneut statt. Das Thema war: Der Mann als Vorbild in der Familie, Gemeinde und Gesellschaft. Im Anschluss an einen regen Gesprächsaustausch gab es ausreichend Pizza-Stückchen für jederMann.
„Wann ist ein Mann ein Mann?“ So fragt Herbert Grönemeyer in einem seiner Lieder. Die Bibel hat dazu ihre ganz klaren Aussagen. In einem Impuls, den Pastor Wilhelm David den etwa zwölf versammelten Männern brachte, wurden verschiedene Aspekte genauer beleuchtet. Zunächst wurde dabei die Frage gestellt, was an David, zweiter König von Israel und einem Mann nach dem Herzen Gottes, denn so besonders war, dass Gott ihm diesen Titel verlieh. Schließlich war er nicht nur Psalm-Schreiber und Dichter – er hatte auch ziemlich viele negativen Dinge auf dem Kerbholz. Doch Gott urteilt nach Kriterien, die nicht immer unseren entsprechen – und obwohl er gerecht und souverän ist, ist er auch gnädig und gibt uns immer wieder neue Chancen. Diese hat auch David erlebt, nachdem er sündigte. Und er war sich nie zu gut, um seine Sünde einzusehen und sich zu demütigen und Gott sein zerschlagenes Herz zu bringen.
Durch die Bibel entdecken wir immer wieder Männer, die ihre Rolle entweder gut oder schlecht in die Tat umsetzten. Ein weiteres Beispiel ist Joseph, der nach einer langen Zeit des Leidens zum zweithöchsten Rang nach dem Pharao aufstieg. Als er seinen alten Vater während der Hungersnot nach Ägypten holt, hat Joseph bei Pharao eine solche Wertschätzung gewinnen können, dass dieser sich sich sogar vor dem alten Hirten verneigt und ihm seine Ehre ausspricht. Joseph hatte in seinem Leben Rückgrat bewiesen, als er alleine und weit weg von zuhause war. Sein Glaube an Gott und seine Treue hatten sich ausgezahlt. In seinen Söhnen erhält Joseph das doppelte Erbe, verglichen mit seinen Brüdern.
Willi brachte weitere Punkte und belegte diese biblisch. Natürlich treffen diese nicht nur auf den Mann, sondern auch auf Frauen zu.
- Im Beruf
„Wer den Feigenbaum aufmerksam pflegt, wird dessen Frucht essen, und wer seinem Herrn aufmerksam dient, wird geehrt.“
Sprüche 27:18 - Als Staatenbürger
„Ordnet euch deshalb aller menschlichen Ordnung unter um des Herrn willen, es sei dem König als dem Oberhaupt oder den Statthaltern als seinen Gesandten zur Bestrafung der Übeltäter und zum Lob derer, die Gutes tun.“
1. Petrus 2:13-14 - Als Gemeindeglieder
„Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder; nur macht die Freiheit nicht zu einem Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe.“
Galater 5:13 - Als Vater und Großvater
„Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du auf dem Herzen tragen, und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt oder auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst;“
5. Mose 6:6-7
„Gewöhne den Knaben an den Weg, den er gehen soll, so wird er nicht davon weichen, wenn er alt wird!“
Sprüche 22:6 - „Es sollen ja nicht die Kinder den Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern den Kindern.“
2. Korinther 12:14 - Als Ehemann
„Genieße das Leben mit der Frau, die du liebst, alle Tage deines nichtigen Lebens, das er dir unter der Sonne gegeben hat, alle deine nichtigen Tage hindurch; denn das ist dein Anteil in [diesem] Leben und in der Mühe, womit du dich abmühst unter der Sonne.“
Prediger 9:9
In der anschließenden Gesprächsrunde wurden weitere Dinge angesprochen, z.B. wie verschiedenartig Männer der früheren Generation mit dem Erzeigen der Liebe umgingen. Während man Jungs früher nicht stolzer machen konnte als mit einem Schulterklopfen ihres Vaters und mit den Worten „Junge, das hast du gut gemacht – ich bin sehr stolz auf dich„, legt die Generation heute viel Wert darauf, dass der Vater mit den Worten „Ich liebe dich“ umgehen kann.
Während wir über das gesamte Thema der Erziehung geredet hatten, kam auch eine Buchempfehlung zur Geltung: „Erziehung mit Liebe und Vision„. Hier wird gezeigt, wie man zuhause eine Atmosphäre der Liebe und Respekt, ohne Bestrafung, dafür mit Konsequenzen erreichen kann. Ein wertvoller Ratgeber, wenn Eltern mit allem Reden und Tun am Ende sind.
Nachdem mehr Zeit als geplant verstrichen war, und jeder etwas von der Diskussion für seinen Alltag mitnehmen konnte, ging es an die Pizza. Mit Salami und Hawaii stärkten wir uns zum Abschluss und freuen uns schon auf das nächste Treffen im Kreise der Männer.